Das Programm betterplace well:being ist ein Projekt des betterplace lab und wird unterstützt durch die BKK∙VBU, pronova BKK und Salus BKK. Die Workshops sind kostenfrei für Teilnehmer*innen, die sich hauptberuflich oder ehrenamtlich zivilgesellschaftlich engagieren.
Digitale Dynamiken wie Dezentralisierung und Automatisierung verändern unseren Alltag. Äußere Strukturen, die uns Menschen viel Sicherheit geben, lösen sich dadurch zunehmend auf. Die Welt wird dabei dynamischer und komplexer.
Wer sich hauptberuflich oder ehrenamtlich der globalen Herausforderung unserer Zeit annimmt, braucht ein besonderes Maß an innerer Stabilität, um mit Unsicherheit umgehen zu können, die notwendige Kreativität zu entwickeln und zusätzliche Ressourcen für kollaborative Prozesse aufzubringen.
Unter dem Begriff Wellbeing verstehen wir die Fähigkeit, mit inneren Spannungen, die durch gesteigerte Komplexität und Unsicherheit entstehen, achtsam und bewusst umzugehen. Dazu gehört, dass wir eine neue Balance zwischen unseren Grundbedürfnissen von Sicherheit und Freiheit entwickeln.
Mit unserem Workshop-Programm wollen wir die Engagierte unterstützen. Die fünf Einsteiger*innen-Workshops finden überwiegend online statt. Jeder Workshop dauert drei Stunden und enthält eine Mischung aus Impulsen der Trainer*innern, Reflexionsübungen in Kleingruppen und Elementen der Körperarbeit. Wie das ganze abläuft? Hier findet ihr einen Erfahrungsbericht. Ihr könnt entweder als Einzelperson teilnehmen oder ihr packt gleich euer ganzes Team ein und macht euch gemeinsam auf die Reise. Die einzelnen Workshops bauen inhaltlich aufeinander auf, daher bietet es sich an, sie nacheinander zu besuchen.
Selbstwahrnehmung auf mentaler, körperlicher und emotionaler Ebene stärken
Nur wenn wir im Kontakt mit uns Selbst sind, können wir den Kontakt zu anderen bewusst so gestalten, dass er uns und anderen gut tut. Selbstkontakt hat dabei mindestens drei Qualitäten: Er ist physisch, emotional und mental. Im ersten Teil des Workshops üben die Teilnehmer*innen, sich selbst auf allen drei Ebenen wahrzunehmen. Anschließend betrachten die Teilnehmer*innen ihre Beziehung zu zwei der wichtigsten menschlichen Grundbedürfnissen: Auf der einen Seite brauchen wir das Gefühl von Zugehörigkeit & Sicherheit. Auf der anderen Seite benötigen wir einen autonomen Selbstausdruck und damit verbunden das Gefühl von Innovation und Wandel. Im (Berufs-)Alltag kommt es häufig zu inneren Spannungen, beispielsweise wenn unser Sicherheitsgefühl durch ein herausforderndes Projekt ins Wanken gerät.
Hier lernt ihr:
- euch selbst auf allen drei Ebenen (körperlich, mental und emotional) wahrzunehmen
- herauszufinden, wie sich diese Wahrnehmung im Kontakt mit anderen verändert
- erlebten Empfindungen einen Namen zu geben und durch fundierte psychologische Konzepte besser zu verstehen
- die innere Spannung zu benennen/zu beschreiben, die entsteht, wenn die Grundbedürfnisse nach Sicherheit und Wandel in Konflikt miteinander geraten
Aufdecken von unbewussten Gedankenstrukturen und Leistungsdruck, um aus einer gelasseneren Haltung heraus ins Handeln zu kommen
In unserer Gesellschaft sind wir es gewohnt, uns durch unser “Tun” zu definieren. Wir glauben unterbewusst, dass wir dann wertvoll sind oder es verdient haben, zu einer Gruppe dazuzugehören, wenn wir etwas leisten. Daraus resultiert häufig ein Anspruch an uns selbst, der fast unmöglich zu erfüllen ist. Im Arbeitskontext kann sich das beispielsweise darin äußern, dass wir uns vor Kolleg*innen beweisen wollen und uns unnötig unter Druck setzen. Doch was passiert, wenn wir wirklich verstanden haben, dass wir als Menschen eine Daseinsberechtigung haben? Dass wir “Sein” dürfen, auch ohne etwas zu leisten. Aus welcher Motivation und Haltung heraus wirken wir dann in der Welt?
Hier lernt ihr:
- unbewusste Gedankenstrukturen im Hinblick auf euer Leistungsstreben aufzudecken
- in euch Raum zu schaffen, um wahrzunehmen, dass eure Daseinsberechtigung unantastbar ist
- euren Kontakt zu euch selbst zu stärken, um aus einer gelassenen Haltung heraus ins Handeln zu kommen
Bessere Entscheidungen durch mehr Kontakt zu eigenem Willen und dem “Bauchgefühl”
Entscheidungen zu treffen, kann manchmal ganz schön schwierig sein. Um zu wissen, wie wir uns entscheiden möchten, sollten wir wissen, was wir wollen. Doch wie finden wir das am besten heraus? Wie gut ist unsere Verbindung zu unserem “Bauchgefühl”? Und was passiert, wenn wir eigentlich schon spüren, dass wir bereits genügend zu tun haben, aber Kolleg*innen uns um einen Gefallen bitten? Schaffen wir es, freundlich abzulehnen oder gehen wir über die eigenen Grenzen hinweg? In diesem Workshop verbessern Teilnehmer*innen ihre Kompetenz der Entscheidungsfindung.
Hier lernt ihr:
- herauszufinden, wie leicht oder schwer euch “Nein sagen” tatsächlich fällt
- wie ihr zu besseren Entscheidungen kommt
- den Kontakt zu eurem Willen zu stärken
Mehr Energie und bessere Entscheidungen durch eine achtsamere Wahrnehmung des eigenen Körpers
Unser Körper gibt uns jeden Tag starke Signale und ein direktes Feedback zu unserem Verhalten. Wir nehmen durch ihn war, wie es uns gerade geht und was wir brauchen. Nicht immer gelingt es uns, im Alltag auf die Signale unseres Körpers zu hören. Häufig lächeln wir beispielsweise, obwohl uns gar nicht danach ist. Das kostet Energie. In diesem Workshop erfahren die Teilnehmer*innen durch verschiedene Übungen, wie sie durch eine gute Körperwahrnehmung ihren inneren authentischen Zustand nach außen zeigen. Damit bleibt mehr Energie für die wichtigen Dinge.
Hier lernt ihr:
- besser auf die Signale eures Körpers zu hören
- euer Energielevel zu erhöhen
- einfacher Entscheidungen zu treffen
Verschiedene Meditationstechniken kennenlernen und die für sich passende auswählen
Meditation ist ein oft genutztes Werkzeug des Selbstkontakts. Denn in der Stille finden wir nicht nur zu uns zurück, sondern auch zu dem, was uns motiviert und inspiriert. Die tiefe Verbindung zu uns selbst in Achtsamkeit bietet die Möglichkeit der Regulation des eigenen Nervensystems, sich tiefer mit dem momentanen eigenen Erleben zu verbinden und dadurch mehr inneren Fokus und Klarheit zu erfahren. Für viele Menschen wirkt dies ermächtigend. Die Teilnehmer*innen des Workshops erleben unterschiedliche Meditationstechniken und erfahren, wie sie diese in ihrem Arbeitsalltag verankern können.
Hier lernt ihr:
- verschiedene Meditationstechniken kennen: Atemmeditation, Präsenzmeditation, Gehmeditation
- die für euch passende Meditationstechnik auszuwählen
- euch über Schwierigkeiten, die beim Meditieren auftauchen können mit anderen auszutauschen
Nochmal im Überblick:
Wie kann ich auf dem Laufenden bleiben?
Meldet euch für unseren Infobrief an. Hier informieren wir euch über neueste Entwicklungen des Programms und die anstehenden Termine.
Wie kann ich teilnehmen?
Die grundständigen Workshops sind kostenfrei und offen für alle Teilnehmer*innen, die sich hauptberuflich oder ehrenamtlich engagieren. Jeder Workshop dauert drei Stunden und enthält eine Mischung aus Impulsen der Trainer*innern, Reflexionsübungen in Kleingruppen und Elementen der Körperarbeit. In den nächsten Monaten werden die Workshops als digitale Formate in deutscher und z. T. englischer Sprache umgesetzt. Die Mindestteilnehmer*innenzahl liegt bei 12 Personen. Die Anmeldung erfolgt über Eventbrite.
Muss ich alle Workshops besuchen?
Die fünf Workshops bauen inhaltlich aufeinander auf. Das bedeutet, dass Workshop 1 Voraussetzung für Workshop 2 ist usw. Im Verlauf der nächsten zwei Jahre werden die Workshopformate mehrfach wiederholt, so dass Teilnehmer*innen zu verschiedenen Zeitpunkten die Gelegenheit haben, mit dem Programm zu starten und Workshopinhalte fortzuführen.
Bekomme ich einen Nachweis zur Teilnahme?
Wir stellen euch nach der Teilnahme an dem vollständigen Programm ein Weiterbildungszertifikat aus, dass euch die erlernten Kompetenzen bescheinigt.
Anja Adler entwickelt freiberuflich bereits seit über zehn Jahren nachhaltigere Alternativen des Zusammenlebens und Zusammenarbeitens. Sie gründete mit Open State ein Kollektiv für Transformationsdesign und forschte im Rahmen ihrer Doktorarbeit zur digitalen Demokratie. Im betterplace lab verantwortet sie nun das betterplace well:being-Programm und das betterplace co:lab-Programm. Sie ist überzeugt: Nur, wenn wir in Kontakt mit uns selbst sind und verantwortungsvoll mit unseren Ressourcen umgehen, finden wir Lösungen, die wirklich gut für uns und den Planeten sind.
Franziska Schönberg ist Trendforscherin und erfahrene Projektmanagerin im betterplace lab. Sie verantwortet umfangreiche Projekte zu den Schwerpunkten “Digitale Technologien in der internationalen Entwicklung” sowie “Digitale Demokratieförderung”. Seit Jahren forscht sie nach Ansatzpunkten für gelingende Interaktion und Gestaltung kollaborationsfördernder Kontexte und hat viel Erfahrung in der Anwendung kollaborativer Formate und Methoden in Gruppenprozessen. Den Aufbau des betterplace lab zu einem selbstorganisierten Team hat sie in den vergangenen fünf Jahren aktiv mitbegleitet und -gestaltet.
Als freiberuflicher Coach, ausgebildete psychologische Beraterin und Heilpraktikerin für Psychologie bringt Bettina Rollow sehr viel Erfahrung in der Übersetzung von Wellbeing-Ansätzen für den beruflichen Alltag mit. Durch ihre Ausbildungen im Rahmen des “Timeless Wisdom Trainings” von Thomas Hübl und in der Gestalttherapie hat sie zudem mehrjährige Erfahrung in der Anleitung von Selbsterfahrung sammeln können. Zusammen mit Joana Breidenbach zeigt sie in dem Handbuch “New Work Needs Inner Work”, dass jede äußere Veränderung von Strukturen und Prozessen notwendigerweise von einer inneren Transformation begleitet werden muss.
Anjet Sekkat ist examinierte Hebamme und Heilpraktikerin für Psychologie. In ihrer Arbeit als Trainerin für Transparente Kommunikation nach Thomas Hübl leitet sie sei 2014 Gruppen in der Selbsterfahrung, Meditation, Kommunikation und Selbstfürsorge. Weiterhin hat sie diese Kompetenzen vertieft in der Assistenz des 3-jährigen Timeless Wisdom Trainings. Sie arbeitet als Mentorin, Coach und Supervisorin für unterschiedliche Online-Programme (Conscious-U und Academy for Inner Science) seit 2015. Außerdem hat sie eine Aus- und Weiterbildungsreihe für Therapeut*innen und Coaches aufgebaut und führt diese seit 2015 durch.
Jana Schmitz arbeitet seit 2015 als M.Sc. Psychologin und Traumatherapeutin (NARM) in den Heiligenfeld Kliniken, zunächst in Bayern, seit 2017 wieder in ihrer Heimatstadt Berlin, wo sie Menschen sowohl im Einzel- als auch im Gruppensetting begleitet. Sie ist ausgebildet in Transparenter Kommunikation nach Thomas Hübl und hat in vielen Seminaren, Workshops und Trainings ihr Wissen über Bewusstseins- und Persönlichkeitsentwicklung sowie Meditation aufgebaut. Zur Zeit absolviert sie eine Ausbildung zur Prozessbegleiterin mit Schwerpunkt auf New Work, Selbstorganisation und kollektiver Führung, bevor sie im Herbst ihre Approbation zur systemischen Psychotherapeutin beginnt.
Sucha Gesina Wolters ist Diplompädagogin und hat lange als Dozentin und Sozialarbeiterin in der Erwachsenenbildung gearbeitet. Sie ist Ausbilderin für Kommunikation in Gemeinschaftsbildungsprozessen und ausgebildet in transparenter Kommunikation nach Thomas Hübl. Sie arbeitet in eigener Praxis und in einer psychosomatischen Klinik als SE-Therapeutin /Traumabegleitung nach Peter Levine und assistiert in der SE-Ausbildung. Außerdem ist sie als Coach und Supervisorin für Einzelne, Paare und Gruppen tätig.
Rivka Halbershtadt ist eine qualifizierte somatische Trainerin mit über 15 Jahren Berufserfahrung. Sie arbeitet mit Einzelpersonen, Gruppen und Teams zusammen, um Veränderungen in allen Lebensbereichen zu ermöglichen. Durch verschiedene Ansätze der Körperarbeit (Biodanza, Shiatsu, Tui-na) zielt Rivkas Arbeit darauf ab, die Entscheidungsfreiheit ihrer Klient*innen zu erweitern, damit sie ihr Potenzial entdecken und ausleben können. Ihre Coaching-Sitzungen haben einen starken transformativen Charakter – sowohl auf der körperlichen als auch auf geistigen Ebene – und ermöglichen es Teilnehmenden, ihre Erkenntnisse von Anfang an in ihre Alltagspraxis zu integrieren.
Foto Leuchtturm: Simon Kiepe