Das Thema Resilienz erfährt in Organisationen bereits seit einigen Jahren eine gewisse Aufmerksamkeit – egal, ob gewinnorientiert oder gemeinnützig. Zugleich sind die Fragezeichen meist noch groß: Was genau bedeutet Resilienz für uns? Welche Fähigkeiten und Routinen brauchen wir, um Resilienz zu erlernen? Und welche Ideen aus der organisationalen Praxis können dabei helfen, dass wir unsere Resilienzressourcen stärken? Im Auftrag der randstad stiftung haben wir uns in unserer neuen Studie diesen Fragen gewidmet.
Non-Profit- und For-Profit-Organisationen eint, dass sie einen bestimmten Zweck verfolgen. Zugleich gibt es Unterscheidungsmerkmale, die sich darin ausdrücken, über welche Handlungslogiken, Ressourcen, Strukturen und Kulturen sie verfügen. Dort, wo die Unterschiede liegen, eröffnen sich Möglichkeiten, um voneinander zu lernen. Diese Studie versucht diese Unterschiede mit Blick auf Resilienz auf Basis empirischer Studien sichtbar zu machen, gute Beispiele für resilientes Handeln anhand von Interviews und Fachliteratur herauszuarbeiten und daraus praktische Empfehlungen für gemeinnützige und gewinnorientierte Organisationen abzuleiten, um sie für zukünftige Krisen zu stärken. Denn krisenfestes Handeln ist ein Ziel, das alle Organisationen unabhängig von ihrer Ausrichtung teilen.
Cyber-Angriffe, Corona-Pandemie, personelle oder finanzielle Ausfälle – in den letzten Jahren haben vielfältige Krisen die Handlungsfähigkeit von Organisationen erheblich erschüttert. Ähnliche Ereignisse werden auch in Zukunft auftreten, verstärkt durch gesellschaftliche Herausforderungen wie Klimawandel, Fachkräftemangel oder Demokratiekrisen. Angesichts dessen gewinnt die Resilienz von Organisationen – die Fähigkeit, mit Krisen umzugehen und bestenfalls gestärkt aus ihnen hervorzugehen – an Bedeutung.
Diese Studie untersucht, wie Non-Profit- und For-Profit-Organisationen im direkten Vergleich Resilienz verstehen und praktizieren. Auf Basis der Analyse empirischer Studien und Interviews zeigt sie, dass beide Typen unterschiedliche Ansätze verfolgen: Gewinnorientierte Organisationen konzentrieren sich eher auf die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs durch stabile Strukturen und klare Verantwortungszuschreibungen, während gemeinnützige Organisationen so angelegt sind, dass sie eher flexibel und veränderungsoffen agieren, wobei ein langfristiges Lernen selten erfolgt. Zwei verschiedene Resilienzkulturen werden deutlich. Klar wird allerdings auch, dass ein komplexitäts- und langfristorientierter Ansatz von Resilienz in beiden Organisationstypen noch nicht ausreichend verankert ist. Beide können lernen, um ihre Resilienz zu stärken – auch voneinander.
Lernpotenziale liegen dabei in folgenden Feldern:
klare Verantwortung für Resilienz schaffen
Ansätze systematischer Vorausschau und Vorbereitung einführen
Vernetzung im Inneren der Organisation und nach außen stärken
Resilienz in der Organisationskultur verankern
Resilienz als Teil von Führung verstehen
materielle Grundlagen für resilientes Handeln schaffen und nutzen
Die Studie schlüsselt diese Themen auf und entwickelt jeweils praktische Empfehlungen zur Verbesserung der organisationalen Resilienz anhand von Beispielen aus der Praxis in Non- und For-Profit-Organisationen.
Resilienz ist eine Zukunftskompetenz für Organisationen. Sowohl gewinnorientierte als auch gemeinnützige Organisationen müssen ihre Resilienzkulturen und -strategien entsprechend anpassen, um krisenfester, aber auch mutiger im Umgang mit Krisen zu werden. Diese Studie liefert dafür Inspiration.
Bei Fragen oder Feedback kontaktieren Sie gern Josefa.Kny@betterplace-lab.org.