Keiner käme auf die Idee, allein den Flug zu einem neuen Planeten zu planen und umzusetzen. Auch im sozialen Sektor ist Zusammenarbeit grundlegend für erfolgreiche Projekte. Die meisten Themen sind viel zu groß, als das eine Organisation allein sie bearbeiten kann. Bündnisse entstehen. Für einen echte Veränderung braucht es die Kollaboration mehrerer Changemaker.
Teil des Programmes betterplace co:lab sind sogenannte Themencluster. In diesen Themenclustern kommen Organisationen zusammen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen und durch Kollaboration einen großen Schritt weiterkommen.
Bisher wurden folgende Cluster-Prozesse abgeschlossen:
(Sep 2020 - Sep 2021)
Der erste Cluster-Prozess begann im September 2020. KARUNA, betterplace, betterplace lab und die bUm GmbH suchten nach Wegen die Herausforderung zu meistern, unter einem Dach die unterschiedlichsten Bedürfnisse der drei Organisationen zu befriedigen. Erschwert durch die Pandemie liessen sich Ideen nicht so umsetzen, wie es einmal gedacht war. In dem Cluster-Prozess arbeiteten die Beteiligten heraus, welche Schwierigkeiten sie verbinden und wie man sie wie überwinden, umgehen oder mit ihnen leben lernen kann. Ein Blick auf den Kollaborationsprozess des ersten Themenclusters wird in dem Blogpost Wieviel Solidarität passt unter ein Dach? geworfen.
(Jan 2020 - Jan 2021)
Ziel des Cluster-Prozesses war es, die Plattform “d3 - so geht digital” als eine an den Bedürfnissen der Nutzerin ausgerichtete Lern-Webseite weiterzuführen und dabei auch mal darauf zu verzichten, dass das eigene Angebot an erster Stelle steht. Beteiligt waren daran betterplace academy, Digitale Nachbarschaft, Akademie für Ehrenamtlichkeit, Verein 3.0/Werte Wissen Wandel, Stifter helfen/Haus des Stiftens und selbstverständlich die Stiftung Bürgermut. Wie Kollaboration innerhalb des 2. Themencluster lief, ist in dem Blogpost Weiterleiten statt konkurrieren beschrieben.
(März 2021-März 2022)
Im 3. Cluster ging es um eine ganzheitliche Betrachtung des Phänomens Desinformation aus verschiedenen Perspektiven. Diverse Stakeholder wurden innerhalb des Systems vernetzt und regten gemeinsames Wirken an. Eine Wirkung des kollaborativen Prozesses sollte sein, dass die Dringlichkeit des Themas in der Öffentlichkeit ankommt und die Finanzierung von Allianzen gesichert wird, die sich gemeinsam gegen Desinformation engagieren.
SpreuXWeizen, dFacts 4 Friends, Codetekt, betterplace lab, Anja Zimmer und Anna Wohlfarth waren gemeinsam in den Clusterprozess involviert. Wie sich die Organisationen durch den Prozess bewegt haben und was sich aus der Kollaboration entwickelt hat, ist in einem Blogpost mit dem Titel Gemeinsam gegen die Vereinzelung von Wahrheit umrissen.
(Juli 2021 - März 2022)
Im Juli 2021 startete das Cluster, bei dem sich Organisationen mit dem Thema Gründungshilfe für Geflüchtete beschäftigen. Der sich in Gründung befindende Verband suchte in dem Cluster die Möglichkeit, die angestrebte Kollaboration auf ein neues Niveau zu heben.
Beteiligte Organisationen waren KIZ, Social Impact, REDI School, Migrant Start-Ups, GIM HTW, Singa Deutschland, Generali, Schöpflin Stiftung, Value for Good
Das fünfte Themen-Cluster nutze das Kompetenznetzwerk gegen Hassrede und digitale Gewalt im Netz – bestehend aus den Organisationen HateAid, das NETTZ, Jugendschutz.Net und Neue deutsche Medienmacher:innen – um ins kollaborative Arbeiten zu kommen. Zusammen setzen sich diese Organisationen für das Internet als einen sicheren Ort ein, sprechen über die erforderlichen Rahmenbedingungen und engagieren und vernetzen sich für mehr digitale Zivilcourage. Während des Prozesses kommen einige Beteiligte in dem Blogpost Vier Organisationen gemeinsam gegen Hass im Netz zu Wort.
Das sechste Cluster bestand aus einer Arbeitsgruppe von 11 Personen aus 7 Organisationen. Dazu zählen: Junge Tüftler, SEND, Goals Connect, Teamwerk Education, BildungsCent, Kiron Digital Learning Solutions und das Education Innovation Lab. Gemeinsam arbeiteten sie daran, Lehre und Bildungsangebote systemisch neu und nachhaltig zu transformieren.
Das Wir-Dorf agiert hauptsächlich im Westerwald und setzt sich dort für eine gemeinschaftliche Stadt- und Regionalplanung ein. Zusammen mit dem Bürgermeister und weiteren lokalen Akteur:innen suchen sie Personen, welche mit ihnen etwas bewegen wollen und Potenzialflächen für zukunftsfähigen Wohnraum, Gewerbe und Natur. Ziel ist ein aus der Wir-Perspektive gewachsener Lebensraum und lebendige Dörfer mit Wir-Gefühl.
Die Schöpflin Stiftung gründete “Publix” zusammen mit der Gründungsintendantin Maria Exner von der ZEIT. Das Haus für Journalismus und Öffentlichkeit soll in Berlin-Neukölln entstehen, das Richtfest wurde bereits gefeiert. Journalist:innen erhalten dort künftig Weiterbildungsangebote und können ihre Kompetenzen erweitern.
Das Programm betterplace co:lab ist ein Projekt des betterplace lab und wurde von 2020-2022 durch Luminate und die Schöpflin Stiftung gefördert. Als Förderer für den Anschub der zweiten Runde sind die Schöpflin Stiftung und die BMW Foundation angetreten.
Foto: Rafael Idrovo Espinoza | Unsplash