Engagement für Demokratie braucht Diversität – auch und gerade im ländlichen Raum.
Mit diesem Leitgedanken starten wir – in Kooperation mit dem Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) – unser Projekt zur diversitätsorientierten Demokratiearbeit in den ländlichen Regionen Thüringens.
Das IDZ ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung in Trägerschaft der Amadeu Antonio Stiftung. Es wird durch das Thüringer Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit gefördert und arbeitet seit 2016 in Jena. Als Brücke zwischen Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft setzt sich das Institut für die Stärkung demokratischer Kultur ein. Seit 2020 ist es zudem Teil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ).
Gefördert wird das Projekt durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE). Das Projekt läuft bis Ende 2026.
In vielen ländlichen Regionen Thüringens engagieren sich Menschen tagtäglich für demokratische Werte, Teilhabe und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Dieses Engagement ist unverzichtbar, aber wie viel Vielfalt bildet es ab? Wer ist engagiert und wer bleibt unterrepräsentiert? Wie zeigt sich das im konkreten Engagement vor Ort?
Deshalb wollen herausfinden, wie Engagement vor Ort bereits funktioniert, welche Herausforderungen es gibt – und wie diskriminierungssensible, inklusive Strukturen gezielt gestärkt werden können.
Im Mittelpunkt der Forschung stehen zwei Regionen, die exemplarisch für die Bedingungen im ländlichen Thüringen stehen: der Landkreis Sömmerda und der Ilm-Kreis. Hier gehen wir unter anderem folgenden Fragen nach:
Wir verfolgen einen partizipativen Forschungsansatz, der qualitative und quantitative Erhebungen miteinander verbindet. In Interviews, Stakeholder-Runden und Werkstattgesprächen sammeln wir Perspektiven, die sonst häufig ungehört bleiben – und machen sie für Praxis, Politik und Forschung nutzbar.
Während des Forschungsprozesses geben wir dafür immer wieder Einblicke in den aktuellen Erkenntnisstand und stellen beteiligte Organisationen und Personen vor. Das gesammelte Wissen des Projekts fließt in eine abschließende Broschüre für die Praxis der Demokratiearbeit ein. Dabei haben die Engagierten aus der Region die Möglichkeit, konkret mitzugestalten. Im Rahmen einer Online-Veranstaltung werden die Ergebnisse öffentlich vorgestellt. Unser Ziel: konkrete Empfehlungen, die diversitätsorientierte Demokratiearbeit vor Ort stärken – für eine offene, solidarische und vielfältige Gesellschaft.